Welpen Rettungsaktion in Griechenland mit Unterstützung von zooprinz…

Heute möchte ich Euch von Moira erzählen. Moira wird „Mira“ ausgesprochen, ist griechisch und bedeutet Schicksal. Die Moiren waren in der griechischen Mythologie die Schicksalsgöttinnen.

Am letzten Tag unseres Sommerurlaubs in Griechenland, genauer am 9.9.2018, besuchten wir nach einem langen, wunderschönen Tag abends noch den Onkel von meinem Lebensgefährten. Er hat zusätzlich zu seinem Wohnhaus etwas außerhalb der Stadt Veria ein idyllisches Grundstück, welches er zur Selbstversorgung nutzt. Er baut dort Obst und Gemüse an, produziert selbst Wein, legt Früchte ein, hält Enten, Gänse, Hühner und hat dort auch schon 4 streunende Katzen und 9 Hunde aufgenommen. Dieses schöne Fleckchen Erde wollte er mir gern noch zeigen, bevor wir abreisen.

Als wir vor dem Tor parkten und ausstiegen, sah ich Moira vor dem Tor sitzen. Sie wollte zu den anderen Hunden hinein. Sie sah furchtbar dünn und kraftlos aus und konnte keinen Meter laufen ohne sich hinzusetzen und sich zu kratzen. Auf einen Blick war mir klar, dass diese kleine Hündin voller Flöhe und Würmer war, noch viel zu jung war um ohne die Mutter unterwegs zu sein und vermutlich Tage lang nichts gefressen und getrunken hatte. Sie erblickte mich als die Autotür zufiel und humpelte auf mich zu. Ihr Beinchen schien nicht mit den anderen Beinen mithalten zu können. Sie zog es kraftlos hinter sich her. Obwohl sie so jämmerlich aussah, freute sie sich, uns zu sehen und wedelte mit ihrem Schwänzchen. Ich hob sie hoch um sie zu begrüßen und drückte sie sanft an mein Herz. Es war mir alles egal in dem Moment… die Flöhe, der Dreck in ihrem Fell, der Geruch oder mögliche Krankheiten. Ich wollte diesem kleinen Wesen einfach etwas Trost und Sicherheit spenden. Ich fühlte ihre Erleichterung, dass sich jemand ihrer annahm und ihre Hoffnung, dass jetzt alles gut wird. Mein Freund Konstantin hielt diesen rührenden Moment auf einem Foto fest, worüber ich sehr froh bin und was ich hier auch gern mit Euch teile.

Nun musste ich aber noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Konstantin hatte schwerwiegende Bedenken. Unser Rückflug ging am nächsten Vormittag. Die Hündin war weder gechippt noch geimpft und zum Ausreisen sowieso noch zu jung. Wir redeten mit dem Onkel, doch er sagte, seine Kapazitäten seien erschöpft, er könne keine weiteren Tiere aufnehmen. Zur allgemeinen Situation der Straßenhunde in Veria komme ich in einem späteren Blogeintrag. Da würde ich jetzt zu weit abschweifen. Wir gaben dem kleinen Welpen etwas von dem Hundefutter, welches der Onkel für seine Hunde gerade zur Verfügung hatte, aber sie konnte es nicht fressen, weil sie einfach zu schwach war. In dem Moment war klar, ohne uns würde der kleine Schatz verhungern. Mit diesem Argument überredete ich Konstantin kurzerhand und wir nahmen die Kleine mit.

Straßenhund Welpe in Griechenland Mittlerweile war es schon 23 Uhr und wir kamen mit dem Welpen bei Konstantins Mutter Alexandra an. Er weckte sie und sie war zuerst etwas erschrocken, aber als sie die Kleine sah, ging ihr Herz auf und sie lächelte und erklärte sich sofort bereit, sich um Moira zu kümmern, bis wir sie weiter vermitteln oder zu uns nach Deutschland holen könnten. Ich badete Moira noch in der Nacht, was sie sehr genoss (auch davon suche ich ein Bild für Euch raus). Sie trank und trank und trank… die letzten Tage waren sehr heiß und dort, wo wir sie fanden, gab es kein Wasser. Wir vermuten, dass sie sehr lange nichts getrunken hatte. Im Kühlschrank fand sich eine Scheibe magere Wurst, die sie dann mit Genuss weg schmatzte. Etwas Trockenfutter fraß sie ebenfalls von der anderen im Haushalt lebenden Hündin. Dann gingen wir noch nach draußen damit sie sich lösen konnte und legten uns dann ein paar Stunden schlafen. Moira legte sich erschöpft in ihr bereit gestelltes Körbchen und schlief die Nacht durch.

Welpe Moira wird gebadet Am nächsten Tag ging ganz früh unser Flieger zurück und Alexandra brachte Moira zur Tierärztin. Diese gab ihr etwas gegen die Flöhe und Würmer, impfte und chippte sie und untersuchte ihr Beinchen. Danach stand fest, dass die Behandlung des Beins eine lange, aufwands- und kostenintensive Zeit brauchen würde. Die Ärztin meinte, Moira habe wohl sehr früh einen Unfall gehabt und das sei nicht behandelt worden und man wisse nicht genau, ob das wieder in Ordnung kommt. Dies war wohl auch der Grund, warum man die kleine Hündin aussetzte. Die Tierärztin verschrieb entsprechende Medikamente und Nahrungsergänzungen, Massagen und Bewegung im Wasserbecken.

Alexandra hatte eine Menge Arbeit in den nächsten Tagen, da die Kleine selbstverständlich noch dazu von schlimmem Durchfall geplagt wurde bis erstmal alle Würmer aus dem kleinen mageren Körper heraus waren. Sie verabreichte ihr das Spezial-Futter, trainierte mit ihr und sorgte dafür, dass sie ihre Massagen bekam. 

Seit unserem Rückflug machen wir fast täglich Videoanrufe mit Alexandra um Moira zu sehen und ich kann Euch sagen, sie ist schon mächtig gewachsen und wird eine stolze, wunderschöne Hundedame! Wir haben in unserem Bekanntenkreis einen zuverlässigen Flugpaten (auch darüber erzähle ich Euch bald noch mehr) gefunden, der Moira auf einem Flug von Thessaloniki nach Düsseldorf mitbringt. Am 2.11. ist es endlich so weit. Meine Kollegen freuen sich alle schon unheimlich auf sie und Konstantin und ich können es gar nicht mehr abwarten. Es sind nur noch wenige Tage. Die Hundebox für die Fahrt steht schon bereit. Timber wird bestimmt ein zauberhafter großer Bruder für sie. Seid ihr auch so gespannt wie ich? Ich werde weiter von ihr berichten… bis dahin macht es gut und bleibt gesund! Eure Anni

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